Während unserer Recherche-Tour durch alle Asyle kam Simon Ngota das erstemal seit über 5 Jahren wieder nach Gambaga, das er nach den ethnischen Konflikten zwischen Mamprusi und Kusase verlassen musste.
Nie sah ich in Ghana tiefere Emotionen als jene der Frauen von Gambaga, die Simon Ngota freudig begrüßten. Doch bald kam auch Groll zur Sprache: Eine große NGO, ActionAid, hatte zusammen mit der Regierung das Asyl in Banyasi mit viel Pomp und Presserummel schließen lassen. Weil es mit der Rücksiedelung der fünf Frauen dort nicht so geklappt hatte, wie das der Presse verkauft wurde, äußerten die Frauen von Gambaga Sorge, dass man mit ihnen ebenso verfahren würde und sie eines Tages einfach wegschaffen könnte.
Die Sorge war nicht unbegründet: Die First Lady hatte im vergangenen Jahr in Gambaga die Regierungsverantwortung übernommen und mit einem Spatenstich ein neues Gebäude für das Asyl angekündigt. Als wir es sehen wollen, werden wir vor die Tore der Stadt geschickt. Schließlich, zwei Kilometer außerhalb, an einem Polizeiposten, sehen wir den Rohbau. Waren die Frauen vorher im Ort integriert, konnten ihr Brennholz und Kurzwaren verkaufen und kaufen, so werden sie in Zukunft wohl ausgegrenzt und räumlich abgeschottet vom Rest der Stadt. Aus den privaten Lehmhütten werden Sammelräume, deren Zustand in ein paar Jahren man an ähnlichen Projekten wie jenem in Gushiegu abschätzen kann. Die für 120 Frauen viel zu kleine Zisterne hatte schon Risse.
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